Projekt Finowmaßkahn Alter Fritz

Wer ist dieser Fritz noch gleich?

Die Finowmaßkahn ursprünglich „Vineta“, heute „Alter Fritz“ ist ein eiserner Schleppkahn und wurde 1911 in Rogätz an der Elbe von der Schiffswerft des Gustav Sonntag gebaut. 2001 hat der Ziegeleipark Mildenberg den Kahn erworben. Seinen Namen „Alter Fritz“ erhielt er durch seinen Vorbesitzer Fritz Paul Hermann Derkow aus Finowfurt. Dieser hat ihn zuletzt im Jahr 1999 sanieren lassen.

Was machen wir mit Fritz?

Damit der Finowmaßkahns „Alter Fritz“ auch weiterhin im Museumshafen des Ziegeleiparks bestaunt werden kann, ist eine Instandhaltung dringend notwendig. Am Mittwoch, den 10. Mai 2023 wurde er dafür in die Werft Malz überführt, wo der Schiffskörper restauriert und erste Maßnahmen durchgeführt werden, damit er für die Installation einer multimedialen und interaktiven Ausstellung bereit ist. Die Konzepte dazu sind bereits in Planung.

Das Schiff wird dafür an Land genommen, der Schiffsboden, die Außen- und Innenhaut wird hochdruckgewaschen. Die jetzige Wellblechabdeckung des Laderaums wird durch eine wetterdichte, begehbare, neue Decksfläche ersetzt, damit im Innenraum zukünftige Besucher die Inszenierung erleben können. Zusätzlich wird die nötige Infrastruktur konstruiert, wie Eingänge, Böden und Treppen.

Im Herbst 2024 wurden die Arbeiten abgeschlossen und der „Alte Fritz“ kehrte zurück in seinen Heimathafen nach Mildenberg.

 

Alles nach Maß

In der Saison 2025 widmet sich die Sonderausstellung genau diesem Finowmaßkahn – dem historischen Schiffstyp, der eigens für die märkischen Wasserwege entwickelt wurde. Über Jahrzehnte transportierten Kähne wie dieser Milliarden Ziegel aus Zehdenick nach Berlin.

Ziel war es, diese Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern erlebbar zu machen: mit Reproduktionen historischer Dokumente, Fundstücken aus dem Finowmaßkahn „Carola“, Fotografien der Restaurierung und – ganz besonders – mit einer erzählerischen Ebene, die durch die Figur Marie geführt wird. Marie ist unsere fiktive Hauptfigur, inspiriert von den Frauen, die einst auf den Schiffen lebten und arbeiteten. In acht kurzen Episoden begleitet sie die Gäste durch die Welt der märkischen Schifffahrt.

Die Ausstellung schlägt den Bogen von der Geschichte zur Gegenwart. Sie erzählt nicht nur, wie früher transportiert wurde, sondern fragt auch: Was hat das mit uns heute zu tun? Genau das wird am Ende der Ausstellung in einer interaktiven Beteiligungswand aufgegriffen, bei der die Gäste ihre Gedanken, Erfahrungen und Fragen hinterlassen können.

Die Ausstellung wurde von Katja Zakrzewski kuratiert und gestaltet. Inhaltlichen und künstlerischen Input gab es dabei durch den Zweckverband Region Finowkanal, das Archiv Zehdenick und den Fotografien Tom Schweers. Besonders danken geht an Jörn Lehmann, der in letzter Sekunde seine Sammlung an historischen Postkarten des Finowkanals für die Ausstellung zur Verfügung stellte.

Die Ausstellung ist vom 1. April bis 31. Oktober 2025 in der Galerie Kugelmühle zu sehen.

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